Deaktivierung durchgeführt! Ihre Besuche auf dieser Webseite werden von der Webanalyse nicht erfasst. Bitte beachten Sie, dass auch der Matomo-Deaktivierungs-Cookie dieser Webseite gelöscht wird, wenn Sie die in Ihrem Browser abgelegten Cookies entfernen. Außerdem müssen Sie, wenn Sie einen anderen Computer oder einen anderen Webbrowser verwenden, die Deaktivierungsprozedur nochmals absolvieren.

  Ihr Besuch dieser Webseite wird aktuell von der Matomo Webanalyse nicht erfasst. Diese Checkbox aktivieren für Opt-In.
X

HM wirkt! Campus Karlstraße – Geschichte


Ein Ort der Tradition

Die Geschichte des Hauses reicht in die Zeit vor der Gründung der Fachhochschule München zurück, die 1971 aus dem Zusammenschluss von sieben Bildungseinrichtungen entstanden ist. Die älteste dieser Einrichtungen waren die 1822 begründete Königliche Baugewerkschule und spätere Staatsbauschule München, eine der ältesten Ausbildungsstätten für Baumeister, Bauingenieure, Kartografen und Architekten in Deutschland.

Nachdem der Vorgängerbau der Staatsbauschule während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden war, mussten sich die Studierenden fast ein Jahrzehnt lang mit der Unterbringung in Provisorien begnügen. Sie engagierten sich öffentlichkeitswirksam für einen Neubau, bis sie zum Wintersemester 1956/57 endlich den neuen Gebäudekomplex an der Karlstraße beziehen konnten. Heute beherbergt dieser Bau die HM-Fakultäten für Architektur, Bauingenieurwesen und Geoinformation.

Ein Haus des Neubeginns

Wie kaum ein anderes Gebäude dieser Zeit steht das Haus der Baufakultäten der HM für den demokratischen und architektonischen Neuanfang im München der Nachkriegszeit. Mit architektonischen Mitteln ist die Gegensätzlichkeit dieses Baus zur autoritären Repräsentationsarchitektur der NS-Zeit eindrücklich formuliert: Leichtigkeit und Transparenz statt versteinerter Machtgeste, freie Komposition statt Achse und Symmetrie, Sachlichkeit, Bescheidenheit und Vielfalt statt Materialluxus und Monotonie.

Die reale Auseinandersetzung mit guten Beispielen.

– Sophie Wolfrum, Architekturprofessorin der TU München

Die nach außen zum Teil mit Naturstein verkleideten Stahlbetonskelettbauten führen im Innenbereich auf vielfältige Weise die Nutzungsmöglichkeiten der Materialien Holz, Ziegel, Pflasterstein, Putz, Naturstein, Glas oder Stahl vor. Der Lichthof ist das kommunikative Herz der Schule – ein öffentlicher Begegnungsraum von Studierenden, Lehrenden und BesucherInnen. Das große Raumvolumen und die besondere Gestaltung mit umlaufenden Galerien bieten einen anregenden Rahmen für Vorträge, Ausstellungen und verschiedenste Aktionen.

Anschaulich fasste Professorin Sophie Wolfrum, ehemalige Dekanin der Architekturfakultät der TU München, die besondere Qualität des Campus Karlstraße zusammen: „Es ist ein Glück für die Architekturstudierenden der Hochschule München in den Gebäuden an der Karlstraße studieren zu können. Denn Architektur studiert man nicht nur durch Vorlesungen oder Übungen, sondern vielmehr durch die reale Auseinandersetzung mit guten Beispielen.“

In zwei Bauphasen zum fertigen Campus

Die heutige Hochschulstandort wurde in zwei Bauphasen errichtet. Zwischen 1954 und 1956 entstand der erste Bauabschnitt an Barer Straße und Karlstraße nach Plänen der Architektenarbeitsgemeinschaft Adolf Peter Seifert, Rolf ter Haerst und Franz Ruf, dem Bruder des bekannten Architekten Sep Ruf. Der um einen Lichthof organisierte fünfgeschossige Hauptbau an der Karlstraße wird durch einen zurückgesetzten Baukörper mit nur drei Stockwerken mit einer freistehenden Aula verbunden. In diesem Verbindungsbau sind Unterrichtsräume und Werkstätten untergebracht.

Der zweite, zwischen 1968 und 1970 erstellte Bauabschnitt greift die Grundformen des Kopfbaus und des Werkstätten- und Unterrichtstrakts auf. Er verdoppelt das Gebäude symmetrisch.

Studium in einer Atmosphäre der Leichtigkeit

Nichts beeinflusst den Menschen so sehr wie ein Beispiel, das er ständig vor Augen hat. Was also können sich angehende Ingenieure, Geoinformatikerinnen und Architekten Besseres wünschen als eine Konstellation, in der die Lehre nicht nur von den Lehrenden, sondern vom ganzen räumlichen Umfeld ausgeht? Für viele Aspekte der Lehre liefert der Campus Karlstraße vorbildliche Lösungen. Und für jeden, der den Campus betritt, ist die Architektur der Häuser die beste Referenz für ein Studium in einer Atmosphäre der Leichtigkeit und zugleich für den hohen Qualitätsanspruch, den die HM in der Lehre erhebt.

Sehen Sie eine filmische Liebeserklärung an das Gebäude der Karlstraße mit dem Titel „karlstraße 6 – ein gebäude für architekten“. Gedreht wurde sie von den zwei Architekturstudierenden Lucia Rosalie Maier und Veronika Maier 2014 im Mastermodul Schlüsselkompetenzen (HM-Schnitt: Lavina Stauber).

Daniela Hansjakob

Schon gewusst? Das Haus in der Karlstrasse 6 wurde unter anderem auch von dem Architekten Peter Lanz mit geplant, einem Absolventen der Münchner Staatsbauschule, einer Vorgängerinstitution der Fakultät für Architektur.

Dieser Wirkungsort ist Teil des Spaziergangs Historisches Herz.

Quellen:

Kegler, Karl R. (2017): Jahresbuch 2016/17 der Fakultät Architektur: Maßanzug und Manifest.
Kegler, Karl R. (2021): Karlstraße 6 – Das Haus der Baufakultäten der Hochschule München.