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HM wirkt! Allianzgebäude – Peter Lanz

Geschäftsgebäude sind nur ein Teil der Planungen und Bauten von Peter Lanz. Die Hauptverwaltung der Allianz Versicherung entwarf der Architekt im Jahr 2000. Dieses erstreckt sich zwischen Kaulbach- und Königinstraße mit fast 40 Meter Tiefe hinter einer lichten Glasfassade. Im Inneren gibt es einen beleuchteten Gang, der – mit Vogelgezwitscher bespielt – zum Casino mit 450 Plätzen führt. Für die Allianz plante Lanz zum Beispiel auch das deutschlandweit größte Rechenzentrum (1999) in Unterföhring.

Sehnsuchtsort München

Ob Einfamilienhaus, Gebäudekomplex oder ganze städtebauliche Ensembles – der freie Architekt Peter Lanz plante und baute in München in jedem Maßstab. Nach einer Maurerlehre in Berlin kam Lanz für das Studium der Architektur 1950 in das Nachkriegsmünchen. „München war mein Sehnsuchtsort. Der Studienplan der Staatsbauschule mit der praxisorientierten Lehre hatte mich überzeugt. Nach fünf Semestern schloss ich als Jahrgangsbester ab“, sagt Lanz.

München war mein Sehnsuchtsort

– Peter Lanz, freier Architekt und Absolvent der Staatsbauschule

Wunderbare Zeiten fürs Bauen

Nach seinem TU-Studium arbeitete Lanz unter anderem in den Büros von Sep und Franz Ruf, bei welchem er auch am Bau der heutigen Fakultät für Architektur der HM in der Karlstraße mitwirkte. 1960 machte er sich selbständig. Lanz baute das „Olympia Restaurant Süd“, ein gigantisches Café für fünftausend Gäste, im Olympiapark. Die Stühle auf einem Kiesboden, die Stahlkonstruktion mit einer transparenten Folie überdacht. Innen ergab sich eine offene Sitzlandschaft mit bunten Röhren.

Auch die Judo- und Ringerhalle auf dem alten Münchner Messegelände realisierte er. „Alles ließ sich gleich umsetzen, ohne lange Verfahren. Das war eine wunderbare Zeit zum Bauen in München!“, so Lanz. Es folgten unterschiedlichste Bauaufgaben, bei denen der Architekt sein Credo für die klassische Moderne in Stahl- und Glasbauten oder massive Betongebäude mit kräftigen Farben umsetzte.

Kräftige Farben und Beton

Das Schulzentrum Fürstenried aus den 1970er-Jahren ist eines seiner, auch an der Fassade erkennbaren, Betonbauten. Auf dem Innenhof sollten sich rund 2.000 Schülerinnen und Schüler begegnen. Die Farbgebung der Innenräume und mancher Fassadenelemente in kräftigem Rot und Blau stammen von Rupprecht Geiger, ebenfalls Absolvent der Staatsbauschule und ein Freund von Lanz. Der soziale Wohnungsbau lag Lanz besonders am Herzen. „Kleinhadern“, seine erste Siedlung, realisierte er bereits 1976 mit einem völlig verkehrsfreien und durchgrünten Innenraum.

Mein Herz schlug immer für die Staatsbauschule

- Peter Lanz, freier Architekt und Absolvent der Staatsbauschule

In die Höhe anstatt in die Fläche

Das Mercedes-Benz Center (2000), die Münchner Niederlassung von DaimlerChrysler, ist ein Wahrzeichen an den Toren von München an der Donnersberger Brücke. Lanz konzipierte es in die Höhe, anstatt, wie sonst für Autohäuser und Showrooms üblich, in die Fläche. Der vollständig verglaste Bau zeigt die neuesten Automodelle in einem Schaufenster zum Mittleren Ring. Werkstätten, Ausstellung, Auslieferung sowie ein Café sind in einem großen Raum vereint. Die meisten Stockwerke sind direkt von der angelagerten Garage aus zu befahren.


Siebzig Jahre später: Architekt Peter Lanz im Lichthof der Fakultät für Architektur der HM in der Karlstraße, bei dessen Planung er damals mitwirkte (Foto: Johanna Weber)
Siebzig Jahre später: Architekt Peter Lanz im Lichthof der Fakultät für Architektur der HM in der Karlstraße, bei dessen Planung er damals mitwirkte (Foto: Johanna Weber)

Freier Architekt sein

Selbständigkeit war für Lanz immer mehr als eine Arbeitsform. Bei schwacher Auftragslage möglichst keinen der zeitweise bis zu 100 MitarbeiterInnen zu entlassen, war für ihn selbstverständlich. Beim Bund Deutscher Architekten engagierte er sich für seinen Berufsstand. Manchmal waren die Ergebnisse langer Sitzungen karg. Der einzige Ertrag waren Skizzen auf Papierservietten für neue Projekte, die in den Pausen oder auf Fahrten entstanden waren. Für seine Bautätigkeit in München erhielt der Wahlmünchner neben vielen anderen Preisen die Medaille „München leuchtet!“ in Gold. Die Wurzeln seiner Tätigkeit als Architekt aber blieb für ihn seine erste akademische Ausbildung: „Mein Herz schlug immer für die Staatsbauschule.“

Christiane Taddigs-Hirsch

Schon gewusst? Lanz baute das Gebäude der Versicherungskammer Bayern an der Stelle, an der das Haus des Meister Eder als Drehort der Pumucklgeschichten im Lehel gestanden hatte.

Dieser Wirkungsort ist Teil des Spaziergangs Schwabinger Kult.

Quellen:

Waltherspiel Barth, Katharina (Hrsg.) (2005): Lanz Architekten. Bauten und Projekte Buildings and Projects. Junius Verlag, Hamburg.
Persönliches Interview von Christiane Taddigs-Hirsch mit Peter Lanz im Juli 2020.
Es wurde versucht, sämtliche BildrechteinhaberInnen ausfindig zu machen. Eventuelle RechteinhaberInnen, die nicht ausfindig gemacht werden konnten, bitten wir, sich mit der Hochschule München in Verbindung zu setzen.