Deaktivierung durchgeführt! Ihre Besuche auf dieser Webseite werden von der Webanalyse nicht erfasst. Bitte beachten Sie, dass auch der Matomo-Deaktivierungs-Cookie dieser Webseite gelöscht wird, wenn Sie die in Ihrem Browser abgelegten Cookies entfernen. Außerdem müssen Sie, wenn Sie einen anderen Computer oder einen anderen Webbrowser verwenden, die Deaktivierungsprozedur nochmals absolvieren.

  Ihr Besuch dieser Webseite wird aktuell von der Matomo Webanalyse nicht erfasst. Diese Checkbox aktivieren für Opt-In.
X

Erfolgreich sind wir, wenn wir ein Gefühl in den Menschen auslösen.

Ingo Maurer

Ingo Maurer (1932-2019) ist ein international bekannter Lichtdesigner aus München. Er studierte an der Akademie für das Graphische Gewerbe, einer Vorläuferinstitution der Fakultät für Design der HM. Maurer schuf Leuchten, die mit Humor und Ironie Licht selbst zum Thema machen. Als Pionier der Lichttechnik entwickelte er in den 80er-Jahren das Seilsystem YaYaHo mit Halogenreflektoren. In München gestaltete er unter anderem die U-Bahnhöfe „Westfriedhof" (1998) und „Münchner Freiheit" (2009). Die Statements des fiktiven Gesprächs sind Auszüge aus Interviews, die Ingo Maurer zwischen 1990-2000 gab.

Sie studierten Gebrauchsgraphik an der Akademie des Graphischen Gewerbes. Wie erlebten Sie die Ausbildung?

Für mich waren die Jahre zwischen 1954 und 1957 an der „Graphischen Akademie“ sehr bildende Jahre. Ich habe das erste Mal in meinem Leben in meiner Gestaltung Freiheit genossen. Professor Eduard Ege war damals der Direktor der Akademie und ich habe ihn als einen sehr offenen Menschen in Erinnerung. Er hat uns viel Freiheit gegeben. Ich entsinne mich sehr gut an diese Jahre, bis ich dann 1958 nach Amerika emigriert bin. Dort war es noch freier.

Wie läuft der Entstehungsprozess Ihrer Werke und Leuchten ab?

Ich arbeite mit einem großartigen Team. Alle meine Arbeiten hätten nicht verwirklicht werden können ohne dieses Team. Im Gründungsjahr meines Unternehmens Design M entstand 1966 Bulb, eine überdimensionale gläserne Glühbirne. YayaHo war Mitte der Achtziger Jahre eines der ersten Seilsysteme für Halogenreflektoren, um diese flexibel auf Metallseilen platzieren zu können. Am Anfang steht immer eine Idee oder ich möchte eine spezielle Stimmung kreieren. Dann gehe ich mit ihr zu den Leuten, von denen ich glaube, dass sie diese Idee mit mir umsetzen können. Es gibt diese Momente, wenn es plötzlich gelingt, und wir alle schreien: „Wir haben es geschafft!“

Was zeichnet Ihre Leuchten und Lichtprojekte aus?

Alle Lampen entstehen in meiner Firma in München, in der heute bis zu 50 Menschen mitarbeiten, von Gestaltern über Handwerker und Mitarbeiter für Einkauf, Produktion und Versand. Viele sind Handarbeit wie die geflügelte einzelne Glühbirne Lucellino T (1992) oder ein ganzer Schwarm an Glühbirnen bei Birds (1992). Seit Mitte der 80er-Jahre entwickele ich auch Lichtgestaltungen, für Privatleute und manchmal auch für den öffentlichen Raum. Bei der U-Bahnstation Münchner Freiheit ist wie bei der Station Westfriedhof unser Anliegen, dass der Benutzer sich wohl fühlt. Ich empfinde die Kombination von Komplementärfarben, als einen starken Kontrast, als sehr anregend. Daher haben wir uns an der Münchner Freiheit für das Leuchtgelb entschieden. Ich hoffe, dass die Menschen sich von der Kraft und der Frische anstecken lassen und die Nutzung der U-Bahnstation als einen Moment erleben – vielleicht auch ganz unbewusst –, der ihren „Spirit“ und ihre Stimmung hebt. Erfolgreich sind wir, wenn wir ein Gefühl in den Menschen auslösen.

Christiane Taddigs-Hirsch

Mehr Informationen zur Fakultät für Design

Angelika Nollert, Die neue Sammlung – The Design Museum (Hg.) 2020: Ingo Maurer intim. Design or What? Koenig Books London.

Youtube: Neugestaltung U-Bahn Münchner Freiheit von ganz-muenchen.de https://www.youtube.com/watch?v=ykeKHOu6hZo&t=229s, abgerufen am 24.03.2021.

Licht- und Farbkonzept „Münchner Freiheit“ von Ingo Maurer GmbH