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Die Qualität von Lehre, Forschung und Entwicklung sowie von Weiterbildung stand im Vordergrund unserer Anstrengungen

Gerhard Röhrl

Prof. Gerhard Röhrl begleitete fast 30 Jahre lang die Hochschule München, zuerst als Professor im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, dann 10 Jahre als Vizepräsident und 6 Jahre lang bis zum Jahr 2000 als Präsident. Als Vizepräsident war er für zahlreiche Modernisierungen in der IT-Infrastruktur verantwortlich. Seinem engagierten Eintreten für die Aufwertung der Studienabschlüsse der HM ist es zu mit zu verdanken, dass im Jahr 2000 der erste „Master of Science“ an der HM von der Politik abgesegnet wurde. Für seine besonderen Verdienste auch außerhalb des wissenschaftlichen Bereichs wurde Röhrl zum Ehrensenator der HM ernannt.

Unter anderem im IT-Bereich konnten Sie zahlreiche Neuerungen einführen. Sind Sie dabei auch manchmal auf Widerstände gestoßen?

Eine große Herausforderung war die Schaffung eines leistungsfähigen Rechenzentrums. Ende der 1980er Jahre war es erforderlich, elektronische Datenverarbeitung an der Hochschule einzusetzen. Um qualifiziertes IT-Personal zu gewinnen, mussten jedoch erst einmal angemessen dotierte Stellen geschaffen werden. Die waren im Budget nicht vorgesehen, somit blieb mir nur die Umwandlung von drei Professorenstellen in entsprechende Verwaltungsstellen. Entgegen der damals vorherrschenden Vorliebe der Ministerien und unseres IT-Lieferanten für die mittlere Datentechnik trieb ich die Beschaffung von vernetzten Arbeitsplatzrechnern (PCs) voran. Dieser Plan stieß im Ministerium auf erheblichen Widerstand und konnte erst nach langen Auseinandersetzungen durchgesetzt werden.

Sie haben als Präsident ein Leitbild vorgestellt und die Strategie der Hochschule weiterentwickelt. Was waren dabei die Schwerpunkte?

Wir wollten die Chancen, die uns das damals neue bayerische Hochschulgesetz gegeben hat, konsequent nutzen. Wir haben klare Ziele für die Hochschule insgesamt erarbeitet, die Autonomie der Fachbereiche gestärkt und die Erreichung der gemeinsam entwickelten Ziele mit einer leistungsorientierten Mittelvergabe verbunden. Die Qualität von Lehre, Forschung und Entwicklung sowie von Weiterbildung stand im Vordergrund unserer Anstrengungen.

Warum war die Einführung von Bachelor- und Master-Studienabschlüssen wichtig für die HM und wie haben Sie das Thema vorangetrieben?

Wir wollten keine Hochschule zweiten Grades mehr sein, wie sie sich zum Beispiel in der Bezeichnung „Dipl.-Ing. (FH) zeigte. Hierfür war es wichtig, dass wir die gleichen Abschlüsse vergeben konnten wie die Universitäten. Im Jahr 2000 bat ich bei einer öffentlichen Veranstaltung den damaligen Staatsminister Zehetmair darum, im Fachbereich Elektrotechnik einen entsprechenden Masterstudiengang zu genehmigen. Der Minister entsprach dem Anliegen – gegen den Willen seiner eigenen Ministerialbürokratie.

Dieses fiktive Interview führte Ralf Kastner. Prof. Gerhard Röhrl verstarb am 21. April 2021. Als Quellen dienten die Broschüre „Rückblicke auf die Hochschule München“ von Uwe Brockhausen und die Zeitschrift CHECKup 1/2000.