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Sprachassistenten als Gedächtnistrainer

DTLab-Challenge mit der Alzheimer Gesellschaft München

Auf dem Bild ist ein Amazon Echo Dot mit roter Beleuchtung zu sehen. Es handelt sich dabei um einen kreisförmigen, flachen Lautsprecher, der auf Sprachbefehle reagiert. Die Taste, mit der man das Mikrophon auf stumm stellen kann, leuchtet rot.

Übersicht

Die Alzheimer Gesellschaft München ist eine Einrichtung der Selbsthilfe und Interessenvertretung von Menschen mit Demenz, deren Angehörigen und Bezugspersonen aus deren sozialem Umfeld. Das gemeinsame Engagement von Angehörigen, Ehrenamtlichen und VertreterInnen verschiedener Berufsgruppen unterstützt häusliche Systeme für Menschen mit Demenz unter Einbeziehung ambulanter, teilstationärer und stationärer Angebote. Über das Co-Creation-Netzwerk M:UniverCity kam es zu der Zusammenarbeit mit dem DTLab.

Auf gesellschaftspolitischer Ebene setzt sich die Alzheimer Gesellschaft für mehr Verständnis und Hilfsbereitschaft in der breiten Öffentlichkeit ein und trägt damit zu steigender Akzeptanz und Integration von Menschen mit Demenz bei.

Auch für Menschen mit Demenz gilt, dass technische Hilfsmittel und mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Geräte, z.B. Smartphones und Spracherkennungssysteme wie „Alexa“, zunehmend Einzug in ihren Alltag halten. Es ist daher wichtig, dass sie an der Entwicklung der Technik beteiligt werden. Nur so werden Geräte entstehen, die den Betroffenen tatsächlich nutzen werden.

Problem

Die Studierenden der Lehrveranstaltung „Software Engineering I“ stellten sich folgende zwei Kernfragen, die die Grundlage für neue Ideen bilden sollten:

  • Welche technischen Lösungen können Menschen mit Demenz und/oder Angehörigen und Fachkräften helfen?
  • Hat die Digitalisierung neben Risiken auch das Potential, den Alltag von Demenzkranken insbesondere im Frühstadium zu unterstützen, so dass diese länger ein selbstbestimmtes Leben führen können?

Konkret wurde dann anhand prototypischer Anwendungen untersucht, welches Potential das sprachgesteuerte Assistenzsystem „Alexa“ im Umfeld von Menschen mit Demenz hat.

Ansatz

Mit Unterstützung von Amazon Web Services durchliefen die Studierenden den Innovationsprozess „Working Backwards“. Teil des Prozesses war ein Interview mit einem von Demenz Betroffenen, der ihnen wichtige Fragen zum Leben und dem Umgang mit der Krankheit beantwortete. Die erhaltenen Informationen trugen die Studierenden im Anschluss in sogenannte Empathy Maps ein, die den Einfluss der Krankheit auf Betroffene und Angehörige darstellen sollten.

Durch das Gespräch erfuhren die Studierenden, dass es für Betroffene vorteilhaft ist, wenn sie ihre kognitiven Fähigkeiten aktiv trainieren. Jedoch fehlt es hier noch an geeigneten Anwendungen, die speziell auf Demenzerkrankte zugeschnitten sind.

Die Studierenden versuchten daher, für dieses Problem konkrete Lösungen in Form von Alexa-Anwendungen zu finden. Erste Ideen wurden mit Hilfe der "Crazy-Eight-Ideation"-Methode gesammelt. Die beste Idee des Teams, welches sich mit dieser Aufgabe beschäftigte, wurde mit Hilfe eines fiktiven Zeitungsartikels („Press Release“) und FAQs (Frequently Asked Questions) detaillierter ausgearbeitet. Die für dieses Problem entwickelten Lösungen setzen dabei auf die Individualität der jeweiligen Trainings, welche durch ein dynamisch angepasstes Fähigkeits-System bereitgestellt wird. Dieses beginnt mit zehn Einstiegsfragen aus den verschiedensten Themengebieten, wie zum Beispiel Mathematik oder Geschichte, und beginnt dann langsam - je nach Lernfortschritt - die Schwierigkeit der Fragen zu steigern bzw. anzupassen. In der Prototyp-Phase wurde der Prototyp gemäß Scrum dokumentiert und implementiert.

Prototyp

Der Prototyp ist auf Amazon.de zu finden. Er befindet sich aktuell in der Beta-Testing-Phase. Sobald die Anwendung veröffentlicht wird, kann sie über den Bereich „Skills“ auf der Website aktiviert und ausprobiert werden.

Nächste Schritte

Der Vorstand der Alzheimer Gesellschaft, Peter Sprenger, berichtete auf der Vorstandstagung im Februar 2020 von diesem sowie anderen Prototypen anderer Studierender mit ähnlicher Aufgabenstellung. Die Gesellschaft versucht nun, finanziell Unterstützung zu beantragen, um eine der erstellten Anwendungen weiter zu entwickeln.

Lehrende: Prof. Dr. Gudrun Socher

Datum: 16.01.2020

Dokumente

Eine Auswahl der während der Challenge von den Studierenden des Teams "Brainzheimer" erstellten Dokumente finden Sie hier: