SmartReport für das Museum of London
DTLab-Projekt mit dem Museum of London
Übersicht
Diese Challenge wurde gemeinsam mit dem Museum of London (MoL) durchgeführt. Das MoL bietet seinen Besuchern seit 1965 Einblicke in die Geschichte von London und besitzt insgesamt über eine Million Ausstellungsstücke. Um den vielen Besuchern aus aller Welt einen reibungslosen Aufenthalt gewährleisten zu können, braucht es ein gutes Facility Management. Daraus entstand eine Challenge mit der HM Hochschule München University of Applied Sciences.
Problem
Das Museum of London hat ein neues Ziel: moderneres Gebäudemanagement zur Einsparung von Zeit und Ressourcen. Bereits vor einigen Jahren installierte das Museum Sensoren, die wichtige Daten über den aktuellen Zustand des Gebäudes generieren. Allerdings wurden die Daten von einem Drittanbieter verwaltet. Bei Problemen mussten die Facility Manager (FM) sich an den Drittanbieter wenden, um mehr Informationen über die Anlagen zu erhalten. Dies führte zu unnötigen Zeitverzögerungen und hohen Kosten. Außerdem konnten die Daten nicht nachgeprüft werden und man musste sich auf die Informationen des Drittanbieters verlassen. Das Museum of London möchte nun datengetriebenes Facility Management einführen. Dafür benötigt es einen Zugang zu den eigenen Daten und eine Plattform, wo diese sinnvoll angezeigt werden.
Im Januar 2021 versuchte das Museum bereits, die Sensordaten über eine Software abzugreifen. Dies verschaffte eine kleine Übersicht, aber die Facility Manager konnte aus den gewonnenen Daten kaum Informationen ablesen. Außerdem war es dem Museum wichtig, zu wissen, warum bestimmte Anlagen nicht funktionieren und über das System benachrichtigt zu werden, sollte eine Anlage außerhalb der festgelegten Set Points laufen.
Für diese Challenge arbeiteten zehn Bachelor- und Masterstudierende der HM Hochschule München University of Applied Sciences mit dem Museum of London zusammen. Die Studierenden entwickelten eine Lösung, die dem Museum dabei helfen soll, Daten zu steuern, zu überwachen und sinnvoll zu verwenden und dabei Zeit und Ressourcen zu sparen.
Lösungsansatz
Um eine Lösung für das gegebene Problem zu finden, teilten sich die Studierenden in zwei Gruppen auf, die den gleichen Arbeitsprozess durchliefen. Der Weg vom ersten Kundenmeeting bis zum Prototypen bestand aus sechs Arbeitsschritten und dauerte 16 Wochen. Zur Ausarbeitung der Lösung für das oben beschriebene Problem nutzten die Studierenden die Design-Thinking-Methode. Im ersten Schritt beantworteten sie dafür die „5 Working Backwards Questions“, die auch im Unternehmen Amazon verwendet werden. Dies half ihnen dabei, das Problem, die Bedürfnisse des Kundens und ihre Lösung zu definieren. Als nächstes kreierten sie eine Empathy Map zur genaueren Darstellung des Kundens. Sie enthielt die Faktoren, die das Endprodukt berücksichtigen musste, darunter die Aufgaben, Ziele, Einflussfaktoren, Emotionen und sogenannten Schmerzstellen („pain points“) des Kundens.
Zur Generierung erster Produktideen nutzten die Studierenden die „Crazy 8“-Methode. Die beste Idee pro Team, genannt the „Big Idea“ wurde im nächsten Schritt präsentiert. Hierfür erstellten die Studierenden ein Storyboards, einen fiktiven Zeitungsartikels, genannt Press Release, und eine FAQ, die das Endprodukt detailliert beschreiben. Basierend auf diesen Artefakten wurde dann im Laufe des Semesters in fünf sogenannten „Sprints“ ein Prototyp gebaut. Der Entwurf des Prototypen geschah auf Basis der Scrummethode.
Innovation in Aktion
Das Endergebnis wurde dem Museum of London in Form eines funktionsfähigen Prototyps präsentiert. Bei der Idee des zweiten Studierendenteams handelt es sich um eine App, genannt „SmartReport“, die man sowohl auf dem Laptop als auch auf dem Tablet oder Handy nutzen kann. Die App wurde mit Hilfe von Amazon Web Services (AWS) aufgebaut. Die verwendeten Daten wurden vom Drittanbieter bereitgestellt.
„SmartReport“ verwandelt Rohdaten in nützliche Informationen, indem sie Sensorendaten per Audio wiedergibt und anzeigt, woher sie stammen und wofür sie relevant sind. Das bedeutet, dass die Facility Manager ihren Aufgaben nachgehen können und trotzdem up to date bleiben. Mit der Hilfe der App erhält der Facility Manager die wichtigsten Gebäudeinformationen in kompakten Audioberichten und wird im Notfall auch direkt per Audioalarm benachrichtigt, sollte eine besonders wichtige Anlage ausfallen. Die App kann von mehreren Leuten gleichzeitig verwendet werden und ein Zugriff ist von überall her möglich: egal ob im Büro oder von zu Hause aus. Bei Problemen können Nutzer sich an einen eigens eingerichteten Support Service wenden. Da sie es den Facility Managern ermöglicht effizient und ressourcensparend zu arbeiten, kam die Idee und der Prototyp bei der Endpräsentation sehr gut an.
Fakultät: 10 – Betriebswirtschaftslehre
Semester: Sommersemester 2021
Professoren: Prof. Lars Brehm, Prof. Holger Günzel
Kooperation: Co-Innovation Lab und DTLab
Challengepartner: Museum of London
Team: 5 Studierende pro Team der Studiengänge BWL&Informatik
Datum: 16.07.2021
Dokumente
Die Dokumente, die die Studierenden während der Challenge erstellten, finden Sie hier:
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