Innovation-Hub: Partizipation
DTLab-Challenge mit dem Deutschen Roten Kreuz
Übersicht
Das Deutsche Rote Kreuz sieht es seit über 150 Jahren als Aufgabe an, für Menschen in Konfliktsituationen, bei Katastrophen und in gesundheitlichen oder sozialen Notlagen umfassend Hilfe zu leisten. Hierfür stehen die über 177.000 MitarbeiterInnen und 435.000 ehrenamtlichen HelferInnen in den verschiedensten Arbeitsbereichen, wie z.B. den Rettungs- und Gesundheitsdiensten, der Katastrophenhilfe oder bei gesellschaftlichen Versorgungsleistern.
Problem
Als moderne, zukunftsorientierte Hilfsorganisation arbeitet das DRK kontinuierlich an digitalen und analogen Angeboten, um Hilfeleistungen noch schneller, zielgerichteter und menschlicher anbieten zu können. Angestellte wie auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen bringen tagtäglich neue, vielfältige und innovative Ideen ein, um die Arbeit in den 19 Landesverbänden, fast 500 Kreisverbänden, 31 Schwesternschaften und mehr als 4.500 Ortsvereinen moderner zu gestalten. Aufgrund der Größe des Verbands ist es dabei besonders wichtig, gezielt Ansprechpersonen aus verschiedensten Verbandsgliederungen zusammenzubringen. Um Innovationsideen und -projekte zu visualisieren, Aufmerksamkeit, Reichweite und Mitwirkungsmöglichkeiten zu bieten und Interessierte wie Engagierte gezielt zu vernetzen, war die Idee, eine attraktive Mitglieder-Plattform zu schaffen. Mit diesem Anliegen wandte sich das DRK an das Digital Transformation Lab.
Vorgehensweise
Im Sommersemester 2021 widmete sich eine Gruppe Studierender des Masterstudiengangs Marketing Management der Fakultät Betriebswirtschaft dem Projekt „Innovation-Hub für das DRK“ und erarbeitete Lösungsvorschläge für eine deutschlandweite Vernetzungsplattform für Innovationen und Innovatoren. Die Gruppe Studierender wurde in vier Teams aufgeteilt, von denen je eines einen der vier Aspekte Partizipation, Vernetzung, Visualisierung und Umsetzung während der Challenge adressierte.
Dr. Beate Rottkemper und Bettina Stuffer vom DRK begleiteten das Projekt und standen in intensivem Austausch mit den Studierenden. Susanne Bruch, Referentin für „Soziale Innovationen und Digitalisierung“ und stellvertretende Leitung des Teams für „Gesellschaftliche Trends und Innovationen“ im DRK Generalsekretariat, äußerte sich zur Zielsetzung wie folgt: „Der Innovation Hub gibt unseren Mitgliedsverbänden die Möglichkeit, sich mit ihren innovativen Projekten zu präsentieren. Darüber hinaus bietet er uns die Chance, zu zeigen, dass wir als Wohlfahrtsverband innovativ und zukunftsorientiert arbeiten."
Das Projekt wurde vom DTLab als Innovation Challenge organisiert und tatkräftig von Amazon Web Services (AWS) unterstützt. Zum Beispiel half AWS den Studierenden mit der Innovationsmethodik „Working Backwards“ und vielen Tipps zur technischen Umsetzung bei der zielgerichteten Ausarbeitung ihrer Ideen. Außerdem trug AWS mit dem Bereitstellen von state-of-the-art Cloud-Technologien zu einem erfolgreichen und zeitgemäßen Projektverlauf bei.
Lars Schmitz von AWS, der als Digital Innovation Lead bereits verschiedene Innovation Challenges an verschiedenen Fakultäten der HM begleitete, resümiert: „Ich bin beeindruckt von den Ergebnissen. Die Studierenden haben es verstanden, sich in nur drei Monaten in ein komplexes Problem einzuarbeiten, in vier Teams eine gemeinsame Produktvision zu entwickeln, diese prototypisch umzusetzen und dem DRK Empfehlungen für die nächsten Schritte auszusprechen. Die Zufriedenheit des DRK spricht für sich!“.
Ideen des Teams „Partizipation“
Um Mitglieder dazu zu motivieren, neue Projekte zu starten und durchzuführen, schlug das Team „Partizipation“ der Studierenden ein vereinsinternes Punktesystem vor. Der Prototyp, den die Studierenden während der Challenge entwarfen, trägt den Namen „MyCross“. Mit Hilfe von „MyCross“ können Vereinsmitglieder für jeden Schritt eines Projekts, von der Anmeldung bis zum Abschlussbericht, Punkte sammeln. Generell schwanken diese zwischen 10 Punkten pro geleisteter Arbeitsstunde bis zu 250 Punkten für den erfolgreichen Abschluss eines Projekts. Ab einer bestimmten Punktzahl werden im System Awards freigeschalten, die zur Schärfung des eigenen Profils oder zur Unterstützung anderer Projekte verwendet werden können. Wer bereits erfolgreich an mehreren Projekten teilgenommen hat, kann als Pate oder Coach an anderen Projekten teilnehmen und andere Innovatoren mit seiner Erfahrung unterstützen. Es besteht zudem die Möglichkeit die eigenen Punkte an ein soziales Projekt des DRKs zu spenden. Die Teilnahme an den Projekten soll zu jedem Zeitpunkt freiwillig und kostenlos sein.
Nächste Schritte
Das rundum gelungene Projekt machte bei allen Beteiligten Lust auf mehr innovative Kooperationen, welche in Zukunft umgesetzt werden sollen.
Fakultät: 10 - Betriebswirtschaftslehre
Lehrende: Prof. Dr. Claudia Eckstaller
Challengegeber: DRK - Deutsches Rotes Kreuz
Datum: Sommersemester 2021
Unterstützende Dokumente
Weitere Dokumente finden Sie hier.