STOPP Gewalt

Sicherheit und Transfermanagement für Opfer plus Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt

Prof. Dr. Stefan Pohlmann

Mitarbeiterinnen: Thekla Rafelt, Miriam Garcia Laderas

Laufzeit: August 2024 bis Oktober 2027

Hintergrund: Die Zahl weiblicher Opfer, die körperliche Misshandlung erleben, sexualisierter Gewalt, Belästigung oder psychischer Nötigung ausgesetzt sind, die Erniedrigung, Kontrolle oder Stalking erfahren und deren persönliche Freiheiten und Lebenschancen einschränkt sind, ist dramatisch hoch. Die bislang vorliegenden Erkenntnisse sind schockierend und unterstreichen die Notwendigkeit, bedarfsdeckende Unterstützungsangebote sicherzustellen, um betroffene Personen einschließlich ihrer Kinder nachhaltig zu schützen.

Ziele: Es braucht Impulse, die präventiven Schutz für Betroffene bieten und die beteiligten Fachkräfte in ihrer Arbeit unterstützen. Der Freistaat Bayern verfügt über ein differenziertes Hilfesystem mit unterschiedlich konfigurierten Beratungsangeboten und Interventionsstellen. Gleichwohl fehlt es an fundierten empirischen Daten, die in enger Zusammenarbeit mit der Praxis belastbare Aussagen über die derzeitige Wirkung und Passfähigkeit eingeleiteter Maßnahmen im bestehenden Hilfesystem machen. Zudem ist das Thema im öffentlichen Bewusstsein nicht angemessen verankert. In der medialen Berichterstattung und im öffentlichen Diskurs lassen sich Verharmlosungstendenzen und einseitige oder fehlerhafte Zuschreibungen ausmachen. Das Projekt STOPP Gewalt macht vor diesem Hintergrund konkrete Unterstützungsangebote anschaulich und ermittelt besondere Bedarfe im Lebenslauf. Angestrebt werden Gewaltschutzempfehlungen, die zur Weiterentwicklung eines flächendeckenden Monitoringsystems im Freistaat Bayern beitragen können.

Methodik: Insgesamt werden die gängigen Verfahren der empirischen Sozialforschung eingesetzt. Die Herangehensweise rekurriert auf Erkenntnisse und Erfahrungen aus unterschiedlichen Professionen und Disziplinen der Sozial- und Gesundheitswissenschaften und berücksichtigt unterschiedliche Ansätze der Datengewinnung. Vorgesehen ist ein Mix quantitativer und qualitativer Methoden, das sowohl analoge wie auch digitale Formate beinhaltet. Das Projekt arbeitet eng mit dem bayerischen Frauenhilfesystem zusammen.

Zuwendungsgeber: Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales