Kompetenzorientierter Personaleinsatz in der Pflege
Umsetzung eines kompetenzorientierten Personaleinsatzes in der Pflege im Rahmen des Personalbemessungsinstruments nach §113c SGB XI auf Basis der Rothgang-Studie
Mitarbeiterin: Isabel Hölscher
Kooperationspartner: Hilfe im Alter gGmbH der Inneren Mission/Diakonie München und Oberbayern
Laufzeit: 15.12.22 – 14.12.25
Die Einführung eines kompetenzorientierten Personaleinsatzes auf der Grundlage des neuen Personalbemessungsinstruments nach §113c SGB XI auf Basis der Rothgang-Studie stellt für die Einrichtungen der stationären Altenhilfe (Langzeitpflege) eine große Herausforderung dar. Bis dato etablierte Strukturen und Prozesse der Organisation entsprechender Angebote werden in Frage gestellt und bedürfen einer Neuausrichtung. Dies erfordert einen umfassenden Organisationsentwicklungsprozess.
Ziel: Die Hochschule München stellt die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes der Hilfe im Alter gGmbH für die Gestaltung und Umsetzung eines Organisationsentwicklungsprozesses zur Einführung eines kompetenzorientierten Personaleinsatzes auf der Grundlage des neuen Personalbemessungsinstruments nach §113c SGB XI. Dabei steht die Entwicklung, die Umsetzung, die Begleitung und Evaluation eines an der Kompetenz der Pflege und der jeweiligen Bedarfe der zu pflegenden Bewohner*innen orientierten Pflegeorganisation im Vordergrund. Dies unterstützt die zukünftige und nachhaltige Weiterentwicklung einer qualitativen Angebotsvorhaltung der Langzeitpflege.
Die Erkenntnisse fließen in ein Rahmenkonzept ein, welches Grundlage für die Implementierung bzw. Umsetzung eines bedarfsorientierten Qualifikationsmix der Pflege in den am Pilotprojekt beteiligten Angeboten sein soll.
Vorhaben: Hierfür bedarf es einer Analyse bestehender Organisationsstrukturen und Prozesse, implizit der Aufgaben und Funktionen von Personal im Rahmen der Langzeitpflegeeinrichtungen, damit – entsprechend des Rothgang-Gutachtens – ein Abgleich zum bestehenden Ist und erforderlich Soll erfolgen kann. Es soll geklärt werden, ob die verfügbaren Fachkräfteressourcen auch entsprechend deren Kompetenz und Verantwortlichkeiten eingesetzt sind, z.B. im Sinne der Vorbehaltsaufgaben und Fachlichkeit. Eine wesentliche normative Grundlage stellt das Pflegeberufegesetz dar. Ebenso ist von Interesse, welche Potentiale seitens des vorhandenen Personalstammes gehoben werden können, bei Berücksichtigung deren Kompetenzen und zu erbringenden Aufgaben bzw. Anforderungen.
Zu Beginn steht die Analyse der Ausgangsbedingungen in den an dem Pilotprojekt beteiligten Angeboten (Einrichtungen). Die Entwicklung der erforderlichen Instrumente und Verfahren zur Zielerreichung des Projektes wird von einer fachlichen wissenschaftlichen Beratung begleitet. Die Erstellung einer Rahmenkonzeption zur Umsetzung des Organisationsentwicklungsprozesses dient sowohl der Implementierung als auch der Evaluation
Methodik: Das Forschungsdesign des Projektvorhabens ist multimethodal aufgebaut, um den Forschungsgegenstand möglichst ganzheitlich perspektivisch abdecken zu können. Der multimethodale Aufbau beinhaltet eine systematischen Literaturrecherche inkl. Aufbereitung und Auswertung sowie den Einbezug qualitativer und bei sich zeigenden Bedarf auch quantitativer Forschungsmethoden, etwa in Form von Fokusgruppen oder teilnehmender Beobachtung als auch einer Dokumentenanalyse (qualitativ). Inwieweit Zufriedenheitsbefragungen im Sinne von online-/ oder paper pencil Befragungen (quantitativ) durchgeführt werden, muss im Rahmen des Fortschrittes des Pilotprojektes noch festgelegt werden.
Ebenso werden wissenschaftliche Beratungsleistungen als auch Leistungen zur Begleitung des Organisationsentwicklungsprojektes bereitgestellt.
Zuwendungsgeber: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP)