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HM wirkt! Campus Pasing – Geschichte

Hausgeschichte: Von der Lehrerbildungsanstalt zum FH-Campus

Bevor das Haus zum Hochschulcampus Pasing wurde, diente es von 1910 bis 1933 als oberbayerische „Lehrerbildungsanstalt“ für Volksschullehrer, ab 1916 mit Internat im Dachgeschoss. Im Nationalsozialismus wurden die nicht zur Ideologie passenden Lehrenden entlassen. Außerdem wurden den angehenden Lehrenden jetzt auch die Grundsätze nationalsozialistischer Erziehung vermittelt. Nach 1942 waren zunächst Obdachlose, später Kranke am späteren Campus Pasing untergebracht. Nach dem Krieg war das Haus durch die Vereinten Nationen beschlagnahmt und ab 1959 der Ort der Pädagogischen Hochschule, die 1985 an die LMU überging.

Fachgeschichte: Von der Münchner Frauenschule zur Sozialen Arbeit

Das Haus trägt Spuren seiner Geschichte, denen sich bereits mehrere Studierendenprojekte mit Interviews von Zeitzeugen und der Aufarbeitung historischer Hintergründe widmeten. 100 Jahre Münchner Frauenschule feierte der Studiengang Soziale Arbeit vor zwei Jahren und damit seine Wurzeln in einer Institution, die damals der Ausbildung von so genannten Sozialpflegerinnen diente. 1919 gegründet, leitete jene ab 1921 Dr. Anna Pohlmann-Heim (1885-1980), eine linksliberale Volkswirtschaftlerin, Frauenrechtlerin und Pionierin der sozialen Arbeit. Sie bildete junge Frauen als Sozialpflegerinnen aus.

1933 wurde sie nach der NS-Machtübernahme von ihrem Direktorinnenamt enthoben, die Ausbildung vor Ort am Kirchplatz Bogenhausen entsprechend der menschenverachtenden Ziele der Nationalsozialisten umgeformt. Nach mehreren Neubenennungen zur Fachschule für Jugend- und Sozialarbeit in den 1960ern – inzwischen für beiderlei Geschlechter offen – streikten die SchülerInnen für die Anerkennung ihrer Ausbildung als akademischem Abschluss.

Von der Fachhochschule zur Hochschule

Ihr Studienfach ging daraufhin 1971 in die neu gegründete Fachhochschule München ein, die heutige Hochschule München. Die beiden Standorte des Studiengangs in Aubing und Bogenhausen wurden erst später am Campus Pasing zusammengeführt. Bis heute hat das Fach sein gesellschafspolitisches Engagement als Charakteristikum beibehalten wie beispielsweise das aktuell erscheinende Studierendenmagazin Sozial Frontal, Projekte zur Geschichte des Faches und des Hauses sowie das Eintreten für gesellschaftspolitische Ziele seit den 1980er-Jahren zeigen.

Erst 1991 konnten die räumlich verteilten Abteilungen aus Bogenhausen und Aubing gemeinsam den Standort Campus Pasing beziehen.

Christiane Taddigs-Hirsch

Schon gewusst? In der Nähe des Campus Pasing ist eine Straße nach Adolf Lichtinger benannt, der von den Nationalsozialisten gezwungen wurde, den Schuldienst an der Lehrerbildungsanstalt zu quittieren.

Quellen:

Das Projekt Spurensuche, die Rekonstruktion der Fach- und Hausgeschichte am Campus Pasing initiierten Prof. Dr. Juliane Sagebiel und Prof. Dr. Klaus Weber als Studierendenprojekt.
Klaus Schindler, Lehrkraft für besondere Aufgaben, führt das Projekt bis heute fort mit Oral History Projekten, Filmprojekten und neuerdings einer Rallye zur Hausgeschichte innerhalb des Campus Pasing.
Das Bild von Dr. Heim-Pohlmann stammt aus: Neidhart, Angelika: Die Vorläuferschulen des Fachbereichs Sozialwesen, In: Keßler, Walter (Hrsg.) (1981): 10 Jahre Fachhochschule München, München, 34-38, hier 36.


Es wurde versucht, sämtliche BildrechteinhaberInnen ausfindig zu machen. Eventuelle RechteinhaberInnen, die nicht ausfindig gemacht werden konnten, bitten wir, sich mit der Hochschule München in Verbindung zu setzen.