Remotely Piloted Aircraft System
Optimierung der Flugökonomie eines „Remotely Piloted Aircraft System“ (RPAS) zur Kartierung von entfernten Katastrophen- und Risikogebieten unter Berücksichtigung von Flugsicherungsaspekten (GeoFlyer)
Motivation
RPAS (Remotely Piloted Aircraft Systems) kombiniert mit miniaturisierten Kameras und Laserscannern ermöglichen eine sehr genaue dreidimensionale Aufnahme der Erdoberfläche und anthropogener Objekte. Sie sind im Vergleich zu flugzeuggestützten Plattformen billiger und eignen sich hervorragend für die schnelle Schadensdokumentation von Katastrophenorten und dem Monitoring von Gefahrenstellen. Nachteilig sind jedoch bei elektrobetriebenen RPAS die begrenzte, von der Nutzlast und den Flugbedingungen stark abhängige Flugzeit und fehlende Sicherheitsprozeduren für die Anwendung im zivilen Luftraum.
Ziele und Vorgehen
Im Projekt Geoflyer wird ein elektrisch betriebener Flächenflügler in seinen Flugeigenschaften verbessert. Ferner werden für einen sicheren Betrieb dieser neuartigen Sensorplattform im zivilen Luftraum Regeln aufgestellt sowie technische Rahmenbedingungen für eine Zertifizierung von Flügen außerhalb der Sichtweite festgelegt. Die Leistungsfähigkeit des neuen RPAS und der eingebauten Sensoren werden beispielhaft in ausgewählten Katastrophen- und Risikogebieten nachgewiesen. So sollen in einem stillgelegten Kernkraftwerk radioaktive Rückstände detektiert werden, Schäden in einem Windbruch ermittelt sowie Erdbewegungen in einem potentiellen Hangrutschungsbereich überprüft werden.
Innovationen und Perspektiven
Der entwickelte Flächenflügler verbraucht weniger Energie, fliegt länger, lässt sich außerhalb der Sichtweite sicher anwenden und zeigt ein Flugverhalten, das das Risiko für Schäden an Dritten ausschließt. In Kombination mit Kameras und einem Laserscanner kann sehr genaue dreidimensionale Geoinformation in sicherheitsrelevanten Gebieten erfasst werden. In Verbindung mit einem bereits bestehenden Patent können zukünftig Vegetationsstrukturen zuverlässiger drei- dimensional kartiert werden. Das flugleistungsoptimierte RPAS für sichere Flüge außerhalb der Sichtweite sowie die Softwarelösungen zur Vegetationskartierung können den Projektpartnern und anderen Endkunden als Lizenzen angeboten werden. Der Forschungsschwerpunkt CORSNAV www.hm.edu/corsnav der Hochschule München erweitert seine internationale Methodenkompetenz im Bereich der zivilen Luftfahrt und bindet Studierende in die anwendungsnahe Forschung ein.
Projektvolumen:
846.600 € (davon 93% Förderanteil durch BMBF)
Förderkennzeichen:
03FH004IX6
Projektlaufzeit:
02.03.2017 – 28.02.2021
Projektpartner:
- Quantum Systems
- Plejades Independent Experts
- DIALOGIS
- Nationalpark Bayerischer Wald