Forschungsprojekt zur Analyse, Harmonisierung und Weiterentwicklung der Standards für die Planung und Bewertung von gesunden und ökologischen Wohnbauten in der Bodenseeregion.
Da wir mehr als 90 % unserer Lebenszeit in Innenräumen verbringen, kann durch die richtige Wahl von raumluftrelevanten Baumaterialien, wie z.B. Farben, Lacke und Putze, unsere Gesundheit und damit die Lebensqualität entscheidend verbessert werden und dies meist ohne Mehraufwand. Emissionen aus Bauprodukten können die Qualität der Innenraumluft wesentlich belasten. Nicht selten sind bei Luftmessungen im Innenraum höhere Schadstoffkonzentrationen als an stark befahrenen Straßenkreuzungen feststellbar.
Um die Realisierung derartiger Gebäude zu unterstützen, haben sich in den beteiligten Regionen regionale Strukturen, wie z.B. Gütesiegel für Gebäude und Bauprodukte, Förderprogramme und öffentliche Ausschreibungsinitiativen, gebildet. Diese greifen auf Kriterienkataloge zurück, die das Bestellen und die Umsetzung von gesundheitsverträglichen und umweltschonenden Gebäuden ermöglichen. Die darin verwendeten Definitionen, Prüfvorgaben und Umsetzungshilfen sind jedoch unterschiedlich gestaltet. Dies behindert das Entstehen eines gemeinsamen Binnenmarktes für schadstoffarme und umweltverträgliche Bauprodukte.
Zusammen mit Partner*innen aus Österreich und der Schweiz hat das Fachgebiet Bauklimatik der Fakultät für Architektur von Frau Prof. Dr. Eßig im Interreg-Projekt wohngesund länderübergreifend, integrativ und gemeinsam die Standards für gesunde und ökologische Wohnbauten in der Bodenseeregion analysiert, harmonisiert und weiterentwickelt. Im Zentrum standen die materialspezifischen Anforderungen der in der Region etablierten Ausschreibungs-, Zertifizierungs- und Förderprogramme. Es wurden Harmonisierungspotentiale und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen erstellt.
Ziel war nicht die Entwicklung eines neuen Gebäudelabels, sondern die Analyse der Potenziale für eine Harmonisierung und Weiterentwicklung der in den Regionen vorhandenen und etablierten Labels. Im Fokus der Ausarbeitungen stand die Überarbeitung und Harmonisierung der Inhalte und Vorgaben dieser Gebäudelabels am Markt, die durch die Anwender*innen freiwillig verwendet werden können.
Ziel war es, die erhobenen länderspezifischen Unterschiede sichtbar zu machen, sie zu verstehen und den Akteuren (Planer*innen, Handwerker*innen etc.) im Wirtschaftraum Bodensee weiterzugeben. Das Forschungsprojekt „Wohngesund“ (ABH085) wurde im Rahmen des lnterreg-Programms „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ gefördert.
Der Abschlussbericht kann kostenlos auf der Projektseite heruntergeladen werden: Wohngesund
Zeitrahmen
01.2019 - 12.2022
Projektpartner
Energieinstitut Vorarlberg, Dornbirn
Harald Gmeiner, Katharina Bäuerle, Ewelina Langer
baubook, Wien
Hildegund Figl, Christoph Sutter, Patrick Denz, Christoph Schwemberger
ecobau, Zürich
Basil Monkewitz, Marianne Stähler (bis 2020 Barbara Sintzel)
Fachhochschule Nordwestschweiz, Muttenz
Barbara Sintzel
IBO - Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH, Wien
Caroline Thurner
Energieagentur Ravensburg
Michael Maucher
Auftraggeber
Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein 2014-2020